Mein Weg durch DeutschlandFreitag 13.07.: Pünktlichst gegen 10.20 Uhr legte die Fähre von Rømø ab um nach Sylt zu fahren. Die Überfahrt dauert ca. 40 Minuten.
Ankunft in List/Sylt In Sylt angekommen suchte ich die Touristinfo von List auf um mich mit Kartenmaterial zu versorgen. Ich war ganz erstaunt wie die Dame von mir 3 € für die Karten haben wollte. In allen drei bisher besuchten Ländern haben die Karten nix gekostet! Das ist halt Sylt...

Husum HafenIch bin dann weiter gefahren nach Westerland. Gegen 14 Uhr war ich in Westerland an der Touristinformation. Da es inzwischen wieder zu Regnen angefangen hat und es nach Hörnum noch etwa 30 km waren schien mir eine Weiterfahrt per Zug doch ratsam.

In Husum habe ich mich für 2 Tage in ein Hotel einquartiert: Wäsche waschen und Kultivieren war angesagt.
Am nächsten Tag besuchte ich das Nordseemuseum mit der Sonderausstellung "Die große Flut an der Nordsee" - wirklich eindrucksvoll!

Am nächsten Tag ging es weiter bei gutem Rückenwind zum Nord-Ostsee-Kanal. Nach der Überfahrt, die übrigens kostenlos ist, ging es weiter bis St. Margareten. Heute zeigte der Tacho satte 108 km an. Ich bin stolz auf mich!

Anlegen in WischhafenAm nächsten Tag ging es bis Glückstadt und mit der Fähre über die Elbe nach Wischhafen. Weiter über Hemmoor, Glinde, inzwischen hat es wieder das Regnen angefangen, Basdahl nach Wallhöfen. Dort erwies sich die Suche nach einem Quartier zunächst als schwierig: Als ich an einem Gasthof geklingelt habe wurde mir beschieden "Wir haben Ruhetag!". Aber die Frage nach einem Zimmer hat geholfen: Plötzlich hatten die keinen Ruhetag mehr!
Ich war der einzige Gast, das hat die Versorgungslage etwas erschwert. Aber Bier gab es aber immerhin!
Später kam die Wirtin dann vorbei und meinte, sie würde jetzt Einkaufen fahren. Ob sie denn was mitbringen solle? Und ob: Die georderte Pizza war zwar keine direkte Offenbarung, aber doch allemal besser als das Tischeck anzunagen!

Bremen, Schlachte: Das erste Weißbier seit Ende Mai! Am nächsten Tag Sonnenschein, ganz gutes Radwetter. Gegen 12.00 Uhr war ich in Bremen an der Schlachte. Mangels Beschilderung ist allerdings bis heute nicht so recht geklärt, auf welchen Schleichwegen ich da hin gekommen bin. Egal: Da gab es eine Currywurst mit Weißbier, das hat gut geschmeckt.
Weiter ging es bis Achim. Der nächste Morgen begrüßte mich allerdings mit Regen. Also habe ich erst mal abgewartet, das Zimmer musste ich erst bis 12.00 Uhr räumen.
Es hat aber partout nicht aufgehört zu Regnen. Ich bin dann weitergefahren bis nach Nienburg. Unterwegs hat es dann doch noch das Regnen aufgehört.

Am nächsten Tag immer wieder Regenschauer, auf einer Strecke von sieben Kilometern bin ich gleich drei Mal in ein heftiges Gewitter gekommen mit sehr, sehr viel Regen, Blitze und Donner. In Petershagen war ich dann bedient, ich bin gleich in das erste Hotel gegangen.
In der Touristinfo habe ich dann nach dem Weg nach Osnabrück gefragt. Das Kartenmaterial habe ich umsonst bekommen, Petershagen ist halt nicht Sylt!
Am nächsten Tag, inzwischen der 20.07., ging es weiter: Ein Abstecher nach Osnabrück, das sind 85 Kilometer. Bei der Touristinfo habe ich nach einem Zimmer gefragt und mit Glück doch noch eins bekommen, etwas außerhalb gelegen. Hier ist zur Zeit Turnfest, und die Stadt selber ist rammelvoll.

Abfahrt von WesterkappelnAm nächsten Tag bin ich dann nach Westerkappeln gefahren: Da wohnt Sibylle, eine Bekannte. Ich durfte drei Tage bei ihr bleiben: Das war ein Stresstest für ihre Waschmaschine! Ich habe alles gewaschen, auch meine gelbe Jacke, die ich seit Helsinki fast täglich angehabt hatte. Die hatte es wirklich nötig, sie hat ziemlich ungut gerochen.
Nach 3 Tagen, inzwischen ist der 24.07., bin ich von Sibylle abgefahren bis Osnabrück, und dann weiter mit dem Zug nach Minden. Das ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die Schifffahrt. Dort kreuzt die als Bundeswasserstraße ausgebaute Weser den Mittellandkanal - aber nicht auf der gleichen Höhe! Der Mittellandkanal überquert in einer Brücke die Weser! "Abbiegen" geht nur per Schleuse. Dieses Wasserstrassenkreuz muss ich sehen: Sehr interessant!! Und die Stadt habe ich natürlich auch gleich angeschaut, wenn ich schon mal da bin!

Der Zusammenfluß von Fulda und Werra: Ab hier heißt der Fluß Weser! Weiter ging es die Weser entlang nach Süden, über Rinteln nach Hameln wo ich in einem Gestüt untergekommen bin.
Am Donnerstag, dem 26.07., gings weiter über Holzminden, Höxter nach Beverungen. Bei sonnigen Wetter ging es am nächsten Tag weiter nach Hannoversch Münden. Dort fließen Fulda und Werra zusammen und bilden die Weser. Hannoversch Münden angeschaut und gegen 21.00 Uhr ist dann ein Gewitter aufgekommen. Beim ersten Blitzschlag und Donner ist gleich der Strom ausgefallen, was nachteilige Auswirkungen auf mein bestelltes Essen hatte. Eine geschlagene Stunde hat es gedauert bis wieder Strom da war.

Gegen 09.00 Uhr bin ich dann wieder abgefahren, ab jetzt folge ich den Fulda Radweg nach Süden. Über Fuldatal, Kassel nach Melsungen wo es wieder zu Regnen angefangen hat. Ich habe mich in einem Hotel einquartiert.
Nachdem es in der Früh noch immer geregnet hat, bin ich mit dem Zug nach Fulda gefahren. Dort konnte mir die Touristinfo ein günstiges Zimmer vermitteln. Es blieb noch genug Zeit Fulda anzuschauen.

Auf der alten Bahntrasse Montag 30.07. ging es mit dem Zug nach Würzburg. Von dort weiter dem Main aufwärts nach Ochsenfurt wo ich in einem ehemaligen Ziegenstall nächtigen konnte. Am nächsten Tag, bedeckt, aber kein Regen, ging es entlang einer alten Einsenbahntrasse zum Taubertal. So eine Eisenbahntrasse hat den unschätzbaren Vorzug, dass es kaum Steigungen gibt. Die Reibpaarung von Stahl (Rad der Lok) auf Stahl (Schiene) ist so schlecht, dass sonst die Räder durchdrehen würden. Der Zug käme nicht rauf! Da freut sich der Radler!

Aufkleber: Die Ausbeute mit meinem zweiten Radl, das erste hat unterwegs schlapp gemachtVorbei an Rothenburg ob der Tauber ging es bis nach Schillingsfürst an der Romantischen Strasse. Am Mittwoch, dem 01.08., Weiterfahrt nach Nördlingen-Baldingen über Dinkelsbühl. Dort habe ich in einem Gasthof übernachtet.
Dann habe ich mir Nördlingen angeschaut: Ich habe viele schiefe Häuser und Dächer gesehen, und viele Fachwerkbauten.

Schloss Neuburg (Bild von Wikipedia)Am nächsten Tag weiter bis nach Neuburg an der Donau, über Donauwörth. Dort habe ich in einem Hotel übernachtet und das ehemalige Kloster mit Burg angeschaut.
Am nächsten Tag weiter über Ingolstadt nach Großmehring, wo ich bei einer Bekannten Unterschlupf gefunden habe. Am Samstag, dem 04.08. bin ich um 09.00 Uhr bei strömenden Regen von Großmehring abgefahren: Aber, dem guten Rat meiner Bekannten folgend, nur bis Ingolstadt Nordbahnhof. Dort bin ich in einen Zug nach München gestiegen, gerade noch rechtzeitig! Wegen des fürchterlichen Mistwetters sind ziemlich viele Radler auf die gleiche Idee gekommen. Das hat einen Riesen-Radler-Stau in Ingolstadt ausgelöst, die Radler kamen wegen der begrenzten Radl-Stellplätze im Zug nur schluckweise weiter, der Rest musste auf den nächsten Zug warten. Welch ein Glück, dass ich den Zug eine Station vorher geentert hatte!
Es hat bis kurz vor München geregnet.

Gegen 12.15 Uhr war ich zu Hause. Nach 62 Tagen Fahrzeit, ich bin dabei 4.174 km gefahren. Leider waren da 28 Regentage dabei.

 

Josef Motl