Die Back - freier Blick voraus Als Ausguck auf Wache


26. bis 29. Januar 2006 – Auf See - Mit Erreichen des 50. Breitengrades Süd ist die nautische Kap-Hoorn-Umrundung vollendet. Unsere ALEX, die ja auch nicht mehr die Jüngste ist, hat sich hervorragend bewährt. Unter vollen Segeln laufen wir die patagonischen Fjorde mit auf beiden Seiten schneebedeckten Bergen, die zeitweise von tiefen Regenwolken verhüllt sind. Ein Erlebnis der besonderen Art. Das Schiff liegt jetzt wieder ruhiger, so dass sich niemand mehr in der Koje verkeilen muss. Die spektakuläre Durchfahrt „Agustura Inglesa“ können wir wegen des extrem starken Gegenstromes nur mit äußerster Motorenkraft bewältigen. Die Stimmung an Bord ist weiterhin gut. Alle sind begeistert und beeindruckt von den starken Erlebnissen der letzten Tage.

 

30. Januar 2006 - Heute ist Groß-Reinschiff angesagt. Die Decks werden gründlich geschruppt und alle Messingteile blitzen und glänzen. Um 12:00 Uhr Ankunft in Puerto Montt. Nach dem Festmachen dankt Kapitän Lamprecht allen Crew-Mitgliedern und auch Rasmus für die geglückte Ost-West-Kap-Umrundung mit einem kräftigen Schluck aus der Sherrry-Flasche.
Jedes Crew-Mitglied erhält persönlich vom Kapitän eine Urkunde.
Dann ist Landgang angesagt. Nur die Hafenwache bleib an Bord. Im Bus geht es zur Isla Chiloe. Wir fahren über den Pan-America Highway Nr. 5, der Feuerland mit Alaska verbindet. Vom Hafen Chacao geht es weiter über Achao zur Inselhauptstadt Castro, der zweitältesten Stadt Chiles. Bekanntestes Bauwerk ist die Holzkirche „Iglesia san Francisco de Castro“. Nach einer Rast in Ancud fahren wir bei herrlichem Wetter (25 Grad) vorbei an schneebedeckten Bergen zurück nach Puerto Montt. Die Rückkehr an Bord erweist sich als äußerst schwierig. Der enorme Tidenhub in Puerto Montt mit immerhin sechseinhalb Metern hat jetzt bei Ebbe unsere Gangway senkrecht gestellt.

Der Vulkan Osorno

Enormer Tidenhub: Die Gangway wird zur Leiter

Blick auf den schneebedeckten 2.652 m hohen Vulkan Osorno. Im Vordergrund der Lago Llanquihue, mit 877 qkm der größte See Chiles. Im Bild rechts unsere fast senkrechte Gangway bei Niedrigwasser. Glücklicherweise waren alle Landgänger ziemlich nüchtern, als sie bei der Rückkehr an Bord diese Situation vorfanden.

 

31. Januar 2006 - Puerto Montt. Gegen 9 Uhr starteten wir mit drei Kleinbussen über die Panamericana zum größten See Chiles, dem Lago Llanquihue (877qkm). Hier ist die chilenische Lachs-Zucht konzentriert. Chile hat Norwegen als größten Zuchtlachs-Exporteur bereits überholt. Rund um den See leben sehr viele deutsch stämmige Einwanderer. In Frutillar befindet sich eine große Ferienclubanlage mit Geschäften, einem deutschen Club und ein deutsches Museum. Alles sehr gepflegt und geprägt durch die deutschen Einwanderer. Auf dem Weg nach Puerto Contary kehren wir zu Mittag bei einem aus Deutschland stammenden Wirt ein. Bei wolkenlosem Himmel und 25 Grad Wärme bestaunten wir die schneebedeckten Vulkane Osorno (2.652 m) und Pintlagudo (2.190 m).

Kurz vor 20:00 Uhr erreichten wir wieder zurück auf der ALEX. Bereits eine Stunde später verlassen wir unter Segeln Puerto Montt und laufen den Canal Chacao in Richtung Pazifik.