14. Januar 2006 – Das Abenteuer beginnt. Um 18:30 Uhr startet unsere Air-France-Maschine in München zum Flug über Paris nach Buenos Aires. Vier Kameraden der Windjammerfreunde München sind mit an Bord.

Am 15. Januar geht es weiter mit dem Flugzeug von Buenos Aires über Rio Gallegos nach Ushuaia. Bei der Ankunft um 20:09 Uhr Ortszeit erfahren wir, dass unser Gepäck nicht mitgekommen ist. Nach zweistündiger Wartezeit ist mit der Ankunft der nächsten Maschine das Problem gelöst und wir machen uns auf den Weg zum "Hotel Cap Polonio" am Ende der Welt.

Unsere Reiseroute

 

16. Januar 2006 - Am Morgen fahren wir mit einem Bus zum Nationalpark Terra del Fuego „Bahia Lapataia“ und erleben eine großartige Landschaft. Ushuaia war von 1902-1947 eine Sträflingsinsel. Die von den Sträflingen erbaute Schmalspurbahn „Ferrocarril Austral Fueguino“ fährt noch heute Touristen durch den Nationalpark.

Tafel: Nationalpark

17. Januar 2006 - Heute geht es an Bord der ALEX. Mit unserer Ankunft wird die abreisende Crew verabschiedet. Es folgen Sicherheitsbelehrungen, die Kammer-Zuweisung und die Einteilung der Bord-Wache. Ich erwische die so genannte „Hundewache“ (0-4 Uhr, 12-16 Uhr). Meine Unterkunft ist die Acht-Mann-Kammer Nr. 5, im Bordjargon „Pumakäfig“ genannt.
Dann geht es an die Arbeit. Der Proviant muss schnellstmöglich verstaut werden zumal leichter Regen eingesetzt hat bei einer Lufttemperatur von 15 Grad.

18. Januar 2006 – Nach kurzer Eingewöhnung an Bord heißt es um 18:45 Uhr „Leinen Los“. Auf der Pier ist zu unserer Verabschiedung eine Ehrenformation der argentinischen Marine aufmarschiert. Wir verlassen das gastliche Argentinien und gehen vor dem chilenischen Puerto Williams zwecks Einklarierung in Chile vor Anker.

Übersichtskarte vom Kap Hoorn

19. Januar 2006 - Um 2:20 Uhr wird der Anker gelichtet. Unser nächstes Ziel ist die Isla de Hornos, deren südlichste Spitze das berühmte Kap Hoorn bildet. Seegang um 4 m, Lufttemperatur 10 Grad, Wassertemperatur 9 Grad. Am späten Nachmittag um 16:30 Uhr stehen wir vor Kap Hoorn.
Natürlich nutzen wir die Möglichkeit, zu einem Besuch der Marinestation. Mit eigenen Schlauchbooten fahren wir an den Geröllstrand und erklimmen die 405 Stufen (485 m) bis zum Albatros-Denkmal, das den auf den Weltmeeren gebliebenen Seeleuten aller Nationen gewidmet worden ist. Dann besuchen wir die Station, auf der zwei Mann der argentinischen Marine ihren einsamen Dienst verrichten und mit ihren Familien – insgesamt acht Personen auch wohnen. Wir erhalten verschieden Stempel und Karten und fahren wieder zurück auf die ALEX.
Gegen 21:00 Uhr nach der Rückkehr des letzten Schlauchbootes heißt es „Anker auf“ und „Segel setzen“. Mit Windstärke 8 aus NW unter Vollverschluß (Alle Luken dicht) geht es weiter.
Nach Kap Hoorn (Pos. 55 Grad 37' Süd und 67Grad 08' West) segeln wir mit einigen seekranken Crew-Kameraden in den pazifischen Ozean (Kurs 180 Grad). In den nächsten Tagen wird ein Hochdruckgebiet erwartet mit starkem Nordwind.