Unser verstorbener Kamerad und Ehrenmitglied Peter Haselbacher

 

Völlig unerwartet verstarb unser Kamerad

Peter Haselbacher
* 13. März 1922 - 18. August 2011

 

Geboren wurde er am 13. März 1922. Er erlebte seine Jugendzeit, zusammen mit seinen Schwestern Olga und Irma, in Alt-Solln. Schon als Jugendlicher war er von der Luftfahrt begeistert, so startete er 1937 mit dem Segelflieger vom Typ "Grunau Baby". Schnell kam er zur Erkenntnis, dass dieser Sport nur erfolgreich betrieben werden kann, wenn viele gleichgesinnte Kameraden stets hilfreich und uneigennützig zusammenstehen.

Mit gerade mal 18 Lebensjahren, also 1940, wurde er zur Luftwaffe einberufen und das Ziel war, ihn zum Flugzeugführer auszubilden. Zuerst erfolgte die Schulung zum Piloten von Lastenseglern auf der Wasserkuppe in der Rhön, dann die Versetzung nach Labiau bei Königsberg in Ostpreußen. Dort lernte er auch Dora, seine spätere Ehefrau, kennen.

Nach weiteren Lehrgängen folgten Einsätze in Kreta, Griechenland und Afrika. Dort wurde er überwiegend in den Seenotstaffeln eingesetzt - und mit meist riskanten Manövern brachte er notgewasserten Luftwaffen- und auch Marinekameraden Hilfe und Rettung in buchstäblich letzter Minute.

In den letzten Kriegsmonaten 1944/45 wurde er noch als Jagdflieger eingesetzt - und wie alle Kriegsteilnehmer sah er viele seiner Kameraden sterben. Er hatte das Glück zu überleben. Über seine Kriegserlebnisse sprach er selten, er war der Meinung, den Krieg und auch die damit verbundenen "Heldentaten" sollte man nicht verherrlichen.

Nur die Liebe zur Fliegerei ist geblieben und mit Stolz erwähnte er seine Zugehörigkeit zu den "Alten Adlern" im Freundeskreis der Luftwaffe. Aus dem Krieg zurück, erlebte er die Zeit des Wiederaufbaus.

Er absolvierte die Prüfungen zum Werkzeugmeister und, wie er selbst oft erwähnte, 1954 war das Glücksjahr, er heiratete seine Dora. 1956 auf Montage in England, kam Sohn Peter zur Welt - und schon 1959 zog die gesamte Familie nach Brasilien. Er war als Produktionsleiter einer deutschen Firma für Werkzeuge- und Maschinenbau dort tätig. An Bord der "ANDREA C" - kehrte 1963 die Familie Haselbacher über Santos - Genua nach Deutschland zurück.

Der Bau seines Hauses 1978 in Solln war eine weitere Station seiner persönlichen Wünsche. 1981 wurde er Mitglied unserer Marinekameradschaft. Über viele Jahre war er Mitglied der Vorstandschaft, so auch Schatzmeister, der es immer verstand die Finanzen sicher und vorausschauend zu verwalten. Er ging gern auf Reisen - 1987 war für längere Zeit Sohn Peter in Singapur tätig - und so brauchte es keine große Überredungskunst, seinen Sohn samt Familie dort zu besuchen.

Besonders gern aber verbrachte er zusammen mit seiner Dora die Urlaubs- und Erholungstörns im Scheerhaus des Deutschen Marinebundes in Laboe. Den Schiffsverkehr auf der Kieler Förde vom Fuße des Marine-Ehrenmals aus zu beobachten war für ihn Erholung pur. Mit nicht unerheblichen Spenden unterstützte er den Deutschen Marinebund und die Bordgemeinschaft "TROMP" in Laboe, zusammen mit seinem Freund Gerd Reimers und anderen Scheerhaus-Gästen schipperte er gerne mit der "TROMP" über die Kieler Förde. Der Deutsche Marinebund ehrte ihn mit der Verleihung der "Goldenen Treuenadel" - die MK-München verlieh ihm dank seiner unermüdlichen Tätigkeiten zugunsten der Kameradschaft 2001 die Ehrenmitgliedschaft.

Plötzlich und unerwartet hat unser Kamerad Peter nun seine letzte Reise angetreten. So wie es seine Art und auch sein Wunsch war, still - im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte - ohne jemandem zur Last zu fallen ist er von uns gegangen. Nur schade, aus gesundheitlichen Gründen konnte sein geliebtes Dorle nicht an der Beisetzung teilnehmen.

Wir, die Kameraden der Marine-Kameradschaft München, sagen DANKE, dass wir dich solange in unserer Mitte hatten, ein ehrendes Gedenken ist DIR sicher.

Rund zwanzig Damen und Herren der MK-München begleiteten unseren Kameraden Peter auf seiner "letzten Reise". Die Worte des Abschieds sprach unser 2. Vorsitzender, Kamerad Adolf Rist.

H. E.