Die Sudpfanne fasst 17.000 Liter!Wie immer pünktlich wurden am 10. Oktober 2012 - um 0900 Uhr die "Leinen los" gemacht! - mit einem Reisebus der Firma Larcher, am Steuer Walter, wurde als erste Station die Kuchlbauer-Weißbierbrauerei in Abensberg angesteuert. Der "Kuchlbauer" war früher übrigens der Bauernhof, der die Versorgung des Hochstiftes Regensburg besorgte. Ein echter Ehrentitel also, vergleichbar mit einem königlichen Hoflieferanten.

 

Eine interessante Führung durch die BraugeschichteDie Brau-Kunst-Spur leitet die Besucher durch die BrauereiDort erwartete uns eine Führung durch die Brauerei, bei der sich der uns führende Brauer sich erst mal nach dem Stand unserer Bayerisch-Kenntnisse erkundigte. Er wollte halt gerne reden wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Aber bei nicht der hiesigen Sprache mächtigen Besuchern geht das halt nun mal nicht. Wir konnten ihn beruhigen: Kein Problem!

Wir erfuhren Einiges über das Brauen der beliebten Weißbiere - wobei immer wie ein Roter Faden der künstlerische Einfluß des Friedensreich Hundertwasser sichtbar wurde. Schon in Form der "Brau-Kunst-Spur", die sich entlang des Besichtigungsweges durch die Brauerei zieht, mal auf dem Boden, den Wänden und dann wieder an der Decke.

So eine große Sudpfanne - wegen der guten Wärmeleitfähigkeit noch heute aus Kupfer - passen 17.000 Liter Bier. Wohl bekomm's!

Alle Minute kommt ein Schwall Schaum aus dem Gärbottich!Bei der Führung war nicht zu übersehen dass die Produktion in vollem Gang ist, aus dem Überlauf eines großen Gärkessels spritzte alle Minute eine Ladung Schaum auf den Fliesenboden. Da war Vorsicht angesagt, dass man nicht ausrutscht!

Eine alte Bier-AbfüllmaschineSpannend war auch die Gegenüberstellung der historischen Methoden mit den heutigen Produktionsprozessen. Besonders in der Abfüllerei! Das war früher ein echter Knochenjob, wo die Arbeiter bei der Beschickung der Maschinen mit dem Takt der Maschinen mit halten mußten. Ebenso natürlich beim Umschichten der gefüllten Biertragl! Körperlich weniger herausfordernde Tätigkeiten wurden von Frauen erledigt. Die waren erstens billiger und zweitens auch abends noch nüchtern...
Heute ist in der Abfüllerei keine unübersehbare Schar von Arbeitern mehr unterwegs, es sind gerade noch mal zwei Mann für die Überwachung der Maschinen und gelegentliche Handgriffe notwendig. Die allerdings mit Gehörschutz, weil das Gehör bei dem Höllenlärm sonst auf die Dauer ruiniert würde. Der Ausstoß ist dagegen gewaltig gewachsen - die Maschinen sind einfach sehr viel schneller!
Das alles bekamen wir in Form von kurzen Filmen vorgeführt. Ein direkter Besuch in der Abfüllerei ist wegen dem infernalischen Lärm nicht möglich, und er wäre auch sinnlos: Kein Wort könnte man verstehen, so sehr der uns führende Mitarbeiter auch schreien würde.

 


 

Der untere Teil symbolisiert eine Knospe, der mittlere den Stamm, der obere die FruchtAuch die Kopie des Gemäldes "Das Abendmahl" von Leonardo da Vinci im ehemaligen Eiskeller 12 m tief unter der Brauerei wurde ausführlich erläutert: Der Inhaber der Brauerei, Leonhard Salleck, hat sich tief greifende Gedanken dazu gemacht und darüber ein Buch veröffentlicht: "Der Schlüssel" − Geheime Botschaften in Leonardo da Vincis Abendmahl.

 

Die Kuppel des Wissens ganz oben mit dem Baum der Erkenntnis
Die bunten Fenster erinnern an eine Kirche
Die eingemeißelten Hochwassermarkierungen lassen einen erschaudern!

Damit war die Führung zu Ende und wir kamen zum eigentlichen Ziel unserer Reise: Der imposante Hundertwasser-Turm sorgte für Erstaunen und Bewunderung. Die Kameraden, die nicht so gut zu Fuß waren freuten sich über den Aufzug, mit dem man ohne Mühe auf den 35 m hohen Turm gelangen konnte. Nur die letzte Außentreppe in die Kuppel an der Spitze war noch per Pedes zu bezwingen.

 

In dem Turm finden sich alle paar Meter angebaute Erker, die man alle betreten konnte. Jeder war einem eigenen Thema im Zusammenhang mit dem Bier brauen gewidmet und künstlerisch ausgestaltet. Vor allem die farbigen Fenster erinnerten an eine Kirche.

Reiseleiter Hermann und unser Fahrer WalterWir waren also rundum begeistert und genossen die anschließende Bierverkostung mit Breze bzw. einer kleinen Brotzeit.

Nun ging es per Bus zum Parkplatz Weltenburg. Die Donau begrüßte uns mit mäßigem Hochwasser, welches bis auf den Parkplatz schwappte.

Die auf dem Weg seitlich in die Felsen und Häuser eingemeißelten historischen Hochwasserpegel aber ließen uns erschaudern! Man mag sich gar nicht vorstellen welche Schäden die reißende Flut angerichtet haben muß!

Richtig ungewohnt in unserer durchmotorisierten Zeit war auch die Querseil-Fähre, die ohne eigenen Antrieb, nur durch schräg Anstellen zur Strömung, bis zu 30 Personen oder auch ein Auto übersetzen kann.

Es war ein schöner Spaziergang entlang der Donau, bei herrlichem Sonnenschein, vorbei am Kloster Weltenburg. Auch ein Blick in die berühmte Asam-Klosterkirche war für die Nicht-Trödler möglich. Das sollte für das nötige "Ganserl-Hungergefühl" sorgen.

 


 

Ludwig der KehlheimerWas wäre ein Ausflug der Marinekameradschaft ohne "Schifferlfahrt" - pünktlich um 1445 Uhr warf MS "Ludwig der Kelheimer" die Leinen los und in flotter Fahrt ging es durch den Donaudurchbruch - Kurs Kelheim.

Die Stufen zeigen wie sich die Donau immer tiefer in den Fels gefressen hatAuf dem Oberdeck konnte die Herbstsonne und ein gekühltes Weißbier genossen werden, vom bayerischen Himmel (weiß und blau) grüßte die Befreiungshalle und eigentlich viel zu schnell wurde Kelheim erreicht.

Erst mal eine Erfrischung!Dort erwartete uns schon Walter um mit uns über Essing, Riedenburg, Beilngries, also entlang der Altmühl bzw. des MD-Kanals Kurs Greding/Euerwang zu fahren. Wie geplant trafen wir gegen 1630 Uhr in Euerwang ein - also Zeit genug um vor dem Essen ein "Entspannungsbierchen" zu lenzen.

Mit viel Beifall wurde der Musiker Karl A. begrüßt, unser Kamerad Gerhard H. hatte ihn, wie im Vorjahr für diesen Abend "angestiftet" - und mit seiner Ziach kam sofort Stimmung auf, denn es gab was zum Mitsingen aus den Bereichen Seefahrt und Volksmusik. Seine steirische Harmonika kann sehr tiefe Töne spielen: Man glaubt glatt, da wäre eine Tuba eingebaut!

Anton mit seiner steirschen HarmonikaUnser Kamerad Wolfgang - Baß im Matrosenchor München - ließ sich nicht lumpen: Mit seiner wunderbaren Stimme sang er für uns, das Organ füllt den Raum! Wer den Wolfgang als Freund hat, der braucht kein Nebelhorn mehr!

Wir lieben Gänse!!!Jetzt kamen auch die Ganserl auf den Tisch - mit den Beilagen Klöße, Blaukraut, Salat und einer besonders guten Soße - kurzum es schmeckte Allen hervorragend. Es war eine Riesenportion, und unaufgefordert wurde gleich Nachschub an Knödeln und Soße mit geliefert. Da können sich andere Lokale eine dicke Scheibe davon abschneiden!

Allein wegen dem Fett mußte die Reisekasse herhalten - eine Runde "Willi" sollte der Abschluß sein - aber was dem einen sien Uhl - is dem andern sien Nachtigall.

Leider mußte aus gesundheitlichen Gründen Marianne S. kurzfristig absagen - aber der bereits bezahlte Reisepreis sollte in der Kasse bleiben bzw. eine Spende sein. So war schnell der Entschluß gefaßt, wir trinken noch einen Willi auf ihr Wohl und ihre baldige Genesung - PROST Marianne !! Um 2000 Uhr wurde zum Aufbruch "geblasen" - satt und zufrieden und mit bester Laune wurde die Heimreise angetreten - so gegen 2130 Uhr waren wir wieder am Ostbahnhof in München.

Text: Hermann Erk und Winfried Huber
Bilder: Winfried Huber